Giuliana Censullo

Ich bin 1966 in der Schweiz, im Kanton Zürich geboren und stamme aus der Nähe Napolis, dem südlichen Italien ab.
Menschen und ihre Geschichten, aus dem Leben und erfundene, das hat mich schon von klein an fasziniert. Waren es als Kind Pippi Langstrupf, die rote Zora, Zorro, Don Camillo und andere erfundene Figuren von denen ich gelesen, oder die ich in Filmen gesehen habe, kamen als Jugendliche und später als Erwachsene noch viele weitere faszinierende, vielschichtige Figuren und Menschen hinzu…

Mit Begeisterung habe ich in der Deutschstunde zu Wörtern improvisiert und habe so das Improvisieren und das Theaterspielen für mich entdeckt und als Jugendliche dann in ersten Theatergruppen mitgespielt. Später habe ich die Schauspielakademie Zürich besucht, um meinen Traum, Schauspielerin zu werden, wahr zu machen. Doch passten wir nicht recht zusammen und so blieb sie schliesslich unvollendet.

Eine Zeit der Suche begann. Ich habe mich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser gehalten und auch weiter in freien Theatergruppen mitgewirkt. Die Erfahrungen in den Theatergruppen waren interessant und gleichzeitig spürte ich, dass ich nach etwas suchte, das ich selber noch nicht wirklich benennen konnte.

Meine Suche führte mich zu Corinne Montandon. Ihr Augenmerk und ihre Überlegungen zum Thema Menschsein, waren für mich berührend und aufwühlend und passten genau auf das, was ich innerlich suchte.
Seit 1990 sind wir in gemeinsamer Theaterarbeit unterwegs. Sie hinter und ich auf der Bühne. Wir entwickeln unsere Theatergeschichten und die von mir gespielten Theaterfiguren selber, aus dem was uns im eigenen Leben beschäftigt und passiert. Es ist wertvoll und bereichernd für mich unterschiedliche Facetten von mir in eine Figur einzubringen, diese aus mir heraus zu entwickeln. Das Theaterspielen und unser stetiger Austausch zum Menschsein ermöglichen mir mich zu verstehen, zu wachsen, meine eigenen festgefahrenen Sichtweisen aufzulösen und Leichtigkeit zu erfahren. Was sich als Ablauf auch in unseren Stücken widerspiegelt.

Die Figuren, die ich spiele, die Stücke, die wir entwickeln, haben aus diesem Grunde auch meist eine und mehr Prisen Humor…    

Menschsein hat neben den schönen Seiten auch oft mit Schwierigkeiten und Konflikten zu tun. Diese haben auch in unserer Zusammenarbeit und Freundschaft nicht Halt gemacht… Es hat Ausdauer, Bereitschaft, Geduld und das Erarbeiten und Verstehen menschlicher, innerer Abläufe gebraucht, um unseren gemeinsamen Weg weitergehen zu können. Seit 2016 verbinden wir das Theatrale mit dem erarbeiteten Wissen und geben es zusammen im 2017 in unserer Schule für Menschenkraft weiter.
Wir freuen uns sehr, auf diese Weise zum Verständnis des Menschseins beitragen zu können.